Hinterbliebene verdienen lückenlose Aufklärung
Am 19. Februar jährt sich zum ersten Mal der rassistische Anschlag von Hanau, dem zehn Menschen zum Opfer fielen. Zum Gedenken an die Opfer versammeln sich an diesem Tag vor dem Hanauer Rathaus und später an den Tatorten selbst die Hinterbliebenen der Opfer gemeinsam mit Vertretern der Stadt und des Landes. Neben dem hessischen Landesverband deutscher Sinti und Roma wird auch Romeo Franz an der Gedenkfeier teilnehmen. Unter den 10 Ermordeten waren auch drei Angehörige der Minderheit der Roma.
Romeo Franz, Europaabgeordneter von Bündnis ‘90/Die Grünen und Angehöriger der deutschen Minderheit der Sinti und Roma, erklärt zum Gedenktag:
„Der 19. Februar ist ein Tag der Trauer und der Mahnung für uns alle. Die brutalen Morde haben enormes Leid bei den Hinterbliebenen der Opfer zurückgelassen. Sie verdienen unser aller Unterstützung, unseren Beistand, unser Gehör. Es ist eine schmerzhafte Einsicht für unser Land, dass die Menschen, die vor den Gefahren rechtsextremer Gewalt und Rassismus explizit gewarnt haben, nicht ausreichend gehört wurden. In Anbetracht dessen, sind die Rechercheergebnisse der Initiative 19. Februar über Lücken in der Aufarbeitung und Aufklärung der Ereignisse von Hanau zutiefst verstörend.
Rassismus ist tödlich. Diese letzte Konsequenz von Hass und Hetze müssen wir ernster nehmen und deshalb die Bekämpfung von Rassismus und Antiziganismus zu einer größeren Priorität in unseren Sicherheitsbehörden und in unseren Bildungs- und Sozialeinrichtungen machen. Dieser Tag muss uns jedes Jahr wieder Mahnen, nicht wegzuschauen, sondern zuzuhören und Gefahren für unsere demokratische und vielfältige Gesellschaft ernst zu nehmen.“
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Pressekontakt:
Jochen Eisenburger, Bundestagsbüro von MdEP Romeo Franz
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