Abgeordnete fordern Maßnahmen gegen Ausgrenzung der Roma

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„Antiziganismus ist wohl eine der stärksten Formen des Rassismus, die wir in Europa haben. Covid-19 hat gerade in Osteuropa gezeigt, dass Antiziganismus noch sehr stark in der Mehrheitsgesellschaft vertreten ist.“ Der Abgeordnete Romeo Franz ist Romani, ein Angehöriger der größten Minderheit Europas. Rund 6 Millionen Roma leben in der EU. Eine kürzliche Erhebung der EU zu Minderheiten ergab, dass mehr als 80 % der Roma in neun EU-Ländern unter der Armutsgrenze leben. Die meisten von ihnen sind EU-Bürger, dennoch befinden sie sich in einer schlimmen Lage, die durch die Corona-Pandemie noch verschärft wurde. „Wichtig ist, Priorität hat der Kampf gegen Antiziganismus auf allen Ebenen. Die Strategien, wir reden auch nicht mehr von Integration, sondern von Inklusion und Partizipation. Dann ist es wichtig, die Menschen gleichberechtigt auf allen Ebenen miteinzubeziehen.“ Das Europäische Parlament möchte verbindliche Ziele zur Förderung der sozialen Inklusion, von besseren Lebensbedingungen und einer angemessenen Gesundheitsversorgung. Auch eine Entschädigung für Opfer von Zwangssterilisationen wird gefordert. Roma-Kinder sollten gleichen Zugang zu Bildung haben und die schulische Segregation muss ein Ende haben, so die Abgeordneten. „In der Schule wurde ich diskriminiert. Ich hatte nicht die gleichen Chancen. Selbst heute als Abgeordneter erfahre ich sehr oft noch Antiziganismus und Diskriminierung wegen meiner ethnischen Zugehörigkeit.“ Die Abgeordneten fordern, dass Roma auf allen Ebenen der Politik vertreten sein müssen und sehen diese Forderung als ein wesentlicher Teil der künftigen Rechtsvorschriften. So will man sicherstellen, dass alle Roma gleichen Zugang zu Bildung, Beschäftigung, Gesundheitsversorgung und Wohnraum haben.

Quelle: Multimedia Centre Europäisches Parlament 17.09.2020

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